Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Ich will mich nicht beklagen, d.h. eigentlich schon. Es ist nämlich so, dass diese kuschelige kleine Webseite nicht ausschließlich Lob und Anerkennung findet, sondern mitunter, teilweise sogar ganz offen, kritisiert wird. Vielleicht bilde ich mir das ja nur ein; aber ich werde den Eindruck nicht los, dass sich die zitierte ablehnende Haltung nicht allein auf meine Texte beschränkt, sondern sich in Einzelfällen gar zu einem Ressentiment gegen meine Person ausdehnt.

Also: darüber will ich mich nicht beklagen. Im Gegenteil: ich habe dafür sogar ein gewisses Verständnis, habe ich doch das ein oder andere Mal mich dazu hinreißen lassen, mich über gewisse Fehler gewisser Anderer spöttisch, abwertend, vielleicht fast schon denunziatorisch zu äußern. Logisch: dann darf man sich nicht wundern, wenn man nicht immer und überall freudestrahlend begrüßt wird.
Ich beklage mich über etwas ganz Anderes. Nämlich – ach, … ich berichte einfach mal.

Mist! Reingefallen!

Es ist weit gekommen, sehr weit, gerade mit mir. Inzwischen schon so weit, dass ich den Grünen auf den Leim gehe. Unseren Rheinhauser Grünen!
Keine Ahnung, wie viele unschuldige Menschen von den Eheleuten Leiße in den April geschickt wurden; oder besser gesagt: sich haben schicken lassen. Und das besonders Ärgerliche daran: ich gehörte dazu! Aber sehen Sie selbst:

Ich stolperte über die Meldungen in der NRZ / WAZ und in der Rheinischen Post. Bei mir gibt es Dinge, da setzt der Verstand aus, da bricht gleich der Trieb durch, und ein Puff gehört zweifelsohne zu diesen Dingen. Also griff ich in die Tasten und schickte Claudia und Heiner Leiße eine eMail:

Ihr Lieben,

in aller Freundschaft und bei allem Respekt. Aber gegen so eine Presse wie
jetzt Eure mit dem Puff kann ich einfach nicht gegen an. Also werde ich mal
ein bisschen lästern.
Ich bin sicher, dass unsere gute Nachbarschaft das aushalten wird.
Im übrigen erlaube ich mir den Hinweis, dass ich nichts, aber auch gar nichts gegen die Grünen habe. Okay, grundsätzlich, weltanschaulich und hier in Duisburg umständehalber auch politisch. Aber sonst ...
.... bin ich eher so etwas wie ein Sympathisant Eurer Partei. Und für so eine Puff-Nummer sind ja die Meinen allemal gut.

Und – noch gut unter Strom – begann ich damit, eine Kolumne zu texten, die ich dann heute ins Netz stellen wollte. Also los:

Na klar, eigentlich hätte ich schon gestern meinen Kommentar zu dieser Schicksalsfrage abgeben können, sollen, müssen. Schließlich hatte die NRZ Duisburg-West bereits vorgestern die Meldung hierzu ins Internet gestellt.
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/west/2009/3/31/news-115964933/detail.html
Und auch die Rheinische Post hatte schon vorgestern Abend mit den heißen Details aufwarten können.
http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/691796/Bahnhof-ist-verkauft.html
Aber erstens hatte ich gestern keine Zeit. Und zweitens war gestern der 1. April. Ich hätte also nicht nur prüfen müssen, ob es sich bei der ganzen Sache um einen Aprilscherz handelt, sondern auch selbst etwas Scherzhaftes verfassen müssen. Punkt 1 konnte ich bereits gestern erledigen. Ergebnis: die meinen das tatsächlich richtig Ernst. Punkt 2: mir fällt einfach zu dieser Thematik nichts Lustiges ein. Jedenfalls nichts, was NRZ-Redakteur Ziecke nicht schon vor mir durchgenudelt hätte.

So weit bin ich gekommen; dann kam auch schon die Antwort. Claudia Leiße schrieb:

Lieber Werner;
welches Datum schreiben wir heute? Mmmh ..., da war doch noch was!

Kacke! – Naja, man kann nicht immer Sieger sein. Und man soll kein schlechter Verlierer sein. Einfach mal klein Beigeben, Gratulieren, Fair geht vor. Also antwortete ich:

Boh Claudia,
da hast Du den armen Werner aber ganz schön reingelegt! 1:0 für Dich.

Ein ziemlich wuchtiger Aprilscherz, finde ich. Das Beste an der ganzen Sache ist jedenfalls, dass es sich nur um ein Scherz gehandelt hat. Wir sind hier ja immer noch in Rheinhausen und nicht in Neuenkamp!

Werner Jurga, 02.04.2009