Clement macht weiter

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

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Wolfgang Clement

Zum einen war ich mir nicht sicher, wie man dieses Wort schreibt; zum anderen war ich mir nicht sicher, ob es sich bei diesem Wort wohl um eine Beleidigung handelt. Also habe ich nachgesehen. Punkt eins ist klar: „Kanaille“ schreibt man so. Oder so: „Canaille“.
Das wusste ich: Kanaille kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: kleiner Hund. Der Begriff markiert eine deutliche Abwertung, die ein offen despektierliches, verächtliches Verhalten legitimiert. Insofern könnte die Aussage „Herr XY ist eine Kanaille“ durchaus den Tatbestand einer Beleidigung erfüllen. Und da so etwas nun wirklich nicht mein Stil ist, würde ich folglich niemanden als Kanaille bezeichnen. Schon gar nicht Wolfgang Clement.

Wir leben in schnelllebiger Zeit. Die Nachricht, heute noch die Top-Meldung, ist morgen schon vergessen. Wer kann sich z.B. noch hier dran erinnern?
Am 20.12.2007 wurde in allen Medien mitgeteilt: „Clement droht mit Parteiaustritt“.
Die SPD ist ihm nämlich zu links.

Clement: Ich werde so weitermachen

Genau einen Monat danach – umständehalber besser erinnerlich – unterstützt Clement, bei der in einer Woche stattfindenden Hessen-Wahl den amtierenden Ministerpräsidenten Koch, der nach bewährtem Muster mit aggressiv ausländerfeindlicher Propaganda auf Stimmenfang ging. Das daraufhin fällige Parteiordnungsverfahren in seiner Heimatstadt Bochum, dem er ein offen despektierliches, verächtliches Verhalten entgegen setzte, ergab zunächst eine Rüge, was nicht nur einige SPD-Ortsvereine, sondern auch Clement selbst angefochten hatten. So lag die Entscheidung bei der Landesschiedskommission NRW, die ihn letzten Donnerstag aus der SPD ausgeschlossen hat – zumal Clement den Parteijuristen intern - bei einem Versuch der gütlichen Einigung vor der Urteilbildung - dasselbe erzählt hat, wie der breiten Öffentlichkeit nach seinem Rauswurf:
 “Ich werde so weitermachen.”
Es sei nämlich seine "Pflicht, mein Wort zu erheben, wenn in meiner Partei Unverantwortliches vertreten oder als Regierungspolitik umgesetzt werden soll."
Das nenne ich Haltung, eine vernünftige Haltung. Da macht man was mit, da muss man einstecken können: wenn man kein Opportunist ist, dann steht man halt für seine Position ein. Gerades Kreuz!
Und Du musst schon darauf aufmerksam machen, mit welchen Methoden diejenigen ans Werk gehen, die ihre Zeit Kommen sehen, Dich fertig zu machen. Klar: sie werden spotten, Du seiest larmoyant. Ausgerechnet die! Du weißt: Du stehst aufrecht. 

Eine andere Frage:
Haben Sie eigentlich schon vergessen, dass Wolfgang Clement Ende letzten Jahres damit „gedroht“ hat, die SPD zu verlassen, falls diese sich „noch weiter nach links“ bewegt?

Werner Jurga, 04.08.2008

 

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