Ferdinand von Bismarck

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

In der mir eigenen Bescheidenheit: inzwischen wird diese kleine gemütliche Homepage doch von recht vielen Menschen „besucht“, wie man so sagt.
Und jetzt raten Sie mal, welche der mehr als 700 Seiten bislang die meisten Leser gefunden hat! Kommen Sie nie drauf! – Nein, es ist nichts über den hiesigen Fraktionschef der Linkspartei, obgleich auch diese Dinge auf weites Interesse gestoßen sind. Und schon gar nicht irgendein Gealber über unseren ambitionierten Kultur- und Familiendezernenten. Okay, das waren auch Hits! Aber eben nur für die Duisburger Szene, wenn man dieselbige denn so nennen darf.
Einsamer Spitzenreiter ist die Kolumne über den Herrn Ferdinand von Bismarck, der sich „Fürst“ nennt und für die rechtsradikale Junge Freiheit Reklame macht. Alle Vierteljahr wird dieser braune Dreck durch die Landen verschickt, und dann erhalte ich – eben wegen der genannten Kolumne – eine Reihe von eMails empörter Akademiker, die diesen fürstlich-intellektuellen Scheiß im Briefkasten finden. Aber dieses Mal war es besonders viel. Viele eMails, denn die Nobel-Faschisten haben viel Werbung rumgeschickt. Bislang habe ich es geschafft, alle eMails einzeln zu beantworten. Aber wenn das so weitergeht …
Heute, gewissermaßen als Beitrag zum D-Day, erhielt ich Elektro-Post von

Werner Jurga, 06.06.2009

Mathias J. Fleu

Sehr geehrter Herr Dr. Jurga!

Auch ich erhielt einen Brief von Ferdinand von Bismarck.
Als Anlage sende ich Ihnen mein Antwortschreiben an Herrn von Bismarck zur geflg. Kenntnisnahme.

Mit freundlichen Grüßen
Mathias J. Fleu

PS.: Ich kenne D-Day!

1945 im März, habe ich beim Einmarsch der US-Army, in der Nähe von Hameln hinter der Weser, wohin meine Mutter, meine Geschwister und ich seit dem 16. September 1944 zwangsevakuiert waren, mit meinen kargen Schulenglischkenntnissen für die US-Army gedolmetscht.
 

 

Mathias J. Fleu´s Brief an diesen Bismarck

 

Mathias J. Fleu                                                                                                                                          Tilsiter Straße 5

                                                                                                                                                                     D-52078 Aachen, 06.06.2009 (D-Day)

                                                                                                                                                                   (         +49  (0)241  92 099 00

                                                                                                                                                                   )          +49   (0)175  24 007 91

                                                                                                                                                                   *        +49   (0)241  92 099 01

                                                                                                                                                                   E-Mail:    mathieu.fleu@t-online.de

 

Mathias J. Fleu, Tilsiter Strasse 5. 52078 Aachen

Herrn

Ferdinand von Bismarck

c/o Frau Kerstin Greb

Hohenzollerndamm 27a

 

10713 Berlin

  

 

Ihr Schreiben vom 28.05.2009

 

Sehr geehrter Herr Bismarck,

sehr geehrte Damen und Herren in der Redaktion.

 

Der Prinz der Königlichen Sankt Johannes - Enthauptungs- Bogenschützenbruderschaft zu Eupen – Nispert (Belgien) oder die jeweils amtierenden Karnevalsprinzen, halte ich für „adelig“.

Eigentlich sollte es in der Redaktion bekannt sein, dass es in Deutschland seit dem 11. August 1919, keinen Adel mehr gibt. Siehe Reichsgesetzblatt Band 1919, Seiten 1383-1418 und Artikel 109 der Weimarer Verfassung.

Es wurde damals versäumt, den Namensbestandteil von, oder von und zu Butterberg, aus den Namen der damaligen Adeligen in Deutschland zu entfernen.  In Österreich wurde nach Beendigung des I. Weltkrieges, als die Monarchie abgeschafft wurde, entsprechend gehandelt. Ebenso wurde dort der „Adel“ enteignet, weil Grund und Boden vom Souverän, also dem Volk gehörten und als Lehen vergeben waren. In Deutschland wurde versäumt entsprechend zu handeln.

Auch ich bin Jahrgang 1930 und kenne die Entwicklung dieser Zeit als Zeitzeuge sehr gut. Nur mit dem Unterschied, dass ich bereits im August 1941 den ersten Bombenangriff im Westen von Deutschland erlebte und eine anerkannte Kriegsbeschädigung habe. Manche  Ihrer „adeligen Freunde“, zum Beispiel die Herren von B.  und andere, waren von 1940 bis im August 1944 auf der gleichen Schule wie  ich. Diese  Gruppe wurde besonders geschützt und erhielt bei katholischen Paters in der Nähe Nachhilfeunterricht für die Zeit, wo die Abkömmlinge der Arbeiterklasse im Westwall Bunker saßen und nicht richtig lernen konnten. In den Pausen wurde öfters gesagt, schau einmal, der da, dessen Vater ist ein Bergmann.

Ich kann mich noch sehr gut an die menschenunwürdige Behandlung russischer Kriegsgefangener erinnern, ebenso an die vielen Zwangsarbeiter (Untermenschen)  die auf den Kohlenzechen in Aachener-Revier arbeiten mussten.

Das als Anlage mitgesandte Schreiben von Herrn Werner Jurga aus Duisburg, welches ich im Internet fand, kann ich mit unterschreiben. Ergänzend dazu möchte ich feststellen, dass die „geistigen Väter“ der Redaktion „Junge Freiheit“ strategischen Fehlern der alliierten Bomberflotten entkommen sind, die 1944 und Frühling 1945 in Deutschland zu viele Laternenpfähle zerstörten.

Ihr Urgroßvater hat 1870 bis 1871 den Krieg gegen den „Erbfeind“ Frankreich als Angriffskrieg angezettelt, Mein Urgroßvater musste in diesem Krieg bluten. Er war Füsilier.

Urgroßvater Josef Fleu_klein

 

Josef Fleu * 1843, Foto aus 1870

Beruf: „Primärenergieerzeuger“ = Knappe

 

Nur ein Linksruck in Deutschland schützt uns vor Leuten wie Sie, die nichts dazu gelernt haben und das Rad der Geschichte zurück drehen wollen. Die heutige LINKE in Deutschland steht auf dem Boden des Grundgesetzes und ist eine demokratische Partei.

Zur Geschichte noch ein Hinweis. Hans Globke, Chefkommentator der Nürnberger Rassegesetze, war ab 1949 in „Adenauers braunem Kabinett“ Staatssekretär, ebenso noch andere Inhaber von „Persilscheinen”.

 

Mit recht freundlichen Grüßen.

Gilt als unterschrieben.

Mathias J. Fleu

 

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