Jürgen C. Brandt
banner_brandt02

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Auf dem SPD-Parteitag am 27.04.2008 in der Rheinhausenhalle  haben die Duisburger Sozialdemokraten Jürgen C. Brandt zu ihrem OB-Kandidaten gewählt. Es folgen Auszüge aus Brandts Parteitagsrede; den vollständigen Text finden Sie hier.

Liebe Anwesende,

der über hundertjährigen Tradition dieser stolzen Partei folgend, würde ich es gerne beim allgemeinen "Du" als Anrede belassen.
Liebe Gäste, liebe Freunde der SPD, liebe Genossinnen und Genossen. Heute vor Euch stehen und sich um die Nominierung zum SPD-Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl 2009 bewerben zu dürfen, erfüllt mich mit Freude, mit Stolz und mit Dankbarkeit.
FREUDE, weil ich gerne und aus ganzem Herzen nach über 37 Jahren SPD-Mitgliedschaft in meiner Geburts- und Heimatstadt für das höchste kommunalpolitische Amt antrete, um unser Duisburg sicher und erfolgreich durch die nächsten sechs schwierigen Jahre zu bringen.
Ich bin STOLZ, heute hier in Eurer Mitte sein zu dürfen, weil die Nominierung durch Euch ein großer Beweis dafür ist, was Ihr mir zutraut und wie sehr Ihr mir vertraut. Für weit über 5.000 Mitglieder der SPD und in der Tradition eines August Seeling oder eines Josef Krings vor die Duisburger Wählerinnen und Wähler treten zu dürfen, ist bewegend.
DANKBARKEIT, weil ohne Unterstützung, ohne Ermutigung und gute Ratschläge ich es nicht bis hierher geschafft hätte.

Ich nehme diese Aufgabe an. Ich verspreche Euch, in den wohl bis zum Wahltermin folgenden 14 Monaten mit Haut und Haaren die Bürgerschaft von der Richtigkeit des SPD-Programms und des OB-Kandidaten zu überzeugen!
Beginnen wir mit der unvermeidlichen Feststellung: Wir, die SPD in Duisburg, haben die Kommunalwahl 2004 verloren, weil wir Fehler gemacht haben. Wir haben sie gründlich analysiert. Wenn sie ein Gutes hatten, dann das: wir haben daraus gelernt und das Notwendige, das Richtige getan.

Wir haben hier im Saal schon die NEUE KRAFT der SPD spüren und erleben können. Kein stinklangweiliger Parteitag der Funktionäre, sondern die kreative Auseinandersetzung mit Duisburg. Den Aufbruch in einen Wettstreit um die besseren Zukunftsideen. Seit an Seit mit engagierten Duisburgerinnen und Duisburgern. Es gibt so viele unterschiedliche Lebensgefühle und Ansichten.

Meine Eltern wollten - wie viele Menschen nach dem Krieg -, dass ihre Kinder es einmal besser hätten, als sie selber. Deshalb haben sie sich für eine gute Schulbildung krumm gelegt. Die Chance, Gymnasium und Universität erfolgreich zu besuchen, verdanke ich aber daneben sozialdemokratischer Bildungspolitik, die auch Arbeiterkindern den sozialen Aufstieg ermöglichte. Dieses Erleben hat in mir das Bedürfnis nach Solidarität, Gerechtigkeit und Chancengleichheit geweckt.

Über 25 Jahre war ich berufstätig im sogenannten Öffentlichen Dienst. Als Staatsanwalt, als Richter, als Beigeordneter und Stadtdirektor. Hier habe ich gelernt, dass dem Gewinnstreben in der Wirtschaft die Orientierung des Staatsdienstes am Gemeinwohl ausgleichend gegenüberstehen muss. Und das nicht allein Profite zählen dürfen, sondern der Dienst an den und für die Menschen, insbesondere für Benachteiligte und Schwächere.
Von diesen Erfahrungen will ich mich auch im Amte eines Oberbürgermeisters leiten lassen.

"Nicht allein, nur gemeinsam", soll daher das Motto meiner Amtszeit sein. Es beginnt mit aufmerksamem Zuhören und dem Respekt vor anderen Meinungen. Das umfasst auch die anderen Parteien und Gruppierungen im Rat.

Die ungezügelte Verschleuderung von Eigentum der Steuerzahler aus der Ideologie "Privat vor Staat" werde ich stoppen und durch das Programm "Kommunal ist besser!" ersetzen: Städtische Betriebe und Dienstleister werden weiterhin modern und kostengünstig lebenswichtige Produkte anbieten. Dazu gehören die Versorgung mit Energie und Trinkwasser, mit Wohnraum und Gesundheit, sowie die Entsorgung. Und es werden hochwertige Ausbildungs- und tarifgebundene Arbeitsplätze gesichert mit fairen Mitbestimmungsrechten und gesunden Arbeitsbedingungen.

In den letzten Jahren haben wir viel Geld und Arbeit in die Wiedergesundung unserer City gesteckt. Das war notwendig und richtig. Es sollte Menschen in unsere Stadt locken und Kaufkraft binden. Der von Sozialdemokraten initiierte und unterstützte Masterplan muss routinemäßig umgesetzt werden. Aber: In den nächsten Jahren wollen wir die Investitionskraft auf die Stadtteile bündeln. Denn dort leben die Menschen. Dort ist ihr Zuhause. Dort sollen sie sich endlich wieder wohl fühlen können. Darum wird das Geld aus dem Haushalt in die Stadtteile für Straßen, Grünflächen, Schulen, Familienzentren und vieles mehr fließen. Dabei helfen uns Stadtteil-Entwicklungskonzepte, die systematisch mit der Bürgerschaft unter professioneller Moderation erstellt werden. Ihre Umsetzung wird über Jahre genauso konsequent erfolgen, wie im Innenhafen.

Duisburg braucht den dauerhaften offenen Dialog, um seinen Weg in die Zukunft zu finden. Für uns alle mit unseren unterschiedlichen Ideen und Wünschen.

Der Kommunalwahlkampf, der heute und hier beginnt, wird echt hart und steinig werden! Scheuen wir uns nicht vor offenen, fairen Auseinandersetzungen um den richtigen Weg. Hüten wir uns aber vor Aggression, Polemik und persönlicher Verleumdung, die uns mancher politischer Gegner aufzwingen will.
Ich fordere von dieser Stelle Herrn Sauerland auf, sich nicht im Rathaus zu verschanzen und das Bellen seinen Parteileuten als politische Kettenhunde zu überlassen. Ich fordere ihn inhaltlich heraus, in den nächsten Monaten mit mir sich in offener Diskussion über Themen wie "Arbeit", "Bildung", "Soziales", "Wohnen", "Integration", "Kultur und Sport" vor der interessierten Bürgerschaft auseinanderzusetzen. Wir können gerne weitere Kandidaten anderer Parteien dazunehmen und uns an verschiedenen Orten treffen wie Schulen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden.

 

[Jurga] [Home] [März 2010] [Marxloh stellt sich quer] [Februar 2010] [Januar 2010] [2009] [2008] [60 Jahre Israel] [Dezember 2008] [November 2008] [Okt. 2008] [Sept. 2008] [August 2008] [Juli 2008] [Juni 2008] [Mai 2008] [April 2008] [März 2008] [Februar 2008] [Januar 2008] [2007] [Kontakt]