Kristina Köhler

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

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     Kristina Köhler
Foto: Deutscher Bundestag

Sehr geehrte Frau Köhler, 

wenn Sie schreiben: "Wir reden hier von teilweise purem Rassismus", dürfte dies weniger Ihrem Wortwitz geschuldet sein als einer gewissen Unsicherheit. Ich hätte gern einen teilweise puren Whisky, geht nun einmal nicht. Es gibt Rassismus pur unter türkischen Einwanderern - gegenüber Afrikanern. Nicht bei allen Türken, sondern nur teilweise. Sie sprechen hier, wie Sie selbst zu Recht sagen, über Extremismus. Und über Integrationsprobleme. Sie sagen - ebenfalls zu Recht -, die SPD müsse umdenken. Ich denke, sie wird das tun. Ich bin sicher, da wird dann etwas Anderes bei herauskommen als eine Kampagnenpolitik á la Koch: die appelliert nämlich, und zwar nicht nur teilweise – an pure Ausländerfeindlichkeit.

Werner Jurga

Kristina Köhler ist innenpolitische Extremismus-Expertin der CDU/CSU im Deutschen Bundestag. Ihr Wahlkreis ist Wiesbaden; für diejenigen, die die Nachtigall nicht trapsen hören: das ist da, wo der Herr Koch regiert.

Frau Köhler erklärte am 11. Januar 2008, die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) füttere schon seit Jahren gemeinsam mit islamistischen Verbänden den wachsenden deutschenfeindlichen Rassismus. Gefüttert werden einige wirklich ganz böse Jungs, die auch ganz fiese Wörter sagen – denen sie aber nur nicht teilweise, sondern allesamt „teilweise puren Rassismus“ bescheinigt.

Kristina Köhler erhielt so viele Briefe, die ihr nicht nur umstandslos, sondern auch dankbar und begeistert  zugestimmt haben; da habe ich ihr auch mal geschrieben (siehe links). Ob sie meine Zeilen wohl auch auf ihrer Webseite publizieren würde? - Die automatische Antwort lautete: ja, sofern weder gegen die "Netikette" bzw. rechtliche Bestimmungen verstoßen wird. „Netikette". Meine Frau meinte,  mein Brief sei nicht nett. Nun ja, es gibt Dinge, die kann ich, und Dinge, die kann ich nicht ...
Zudem behalte sie sich vor, einzelne Passagen nicht zu veröffentlichen. Na gut, habe ich mir gedacht, ist einerseits besser so – nur Frau Köhler und ihre Mitarbeiter werden wissen, was da so alles an Schmutz gekommen sein dürfte und gestrichen wurde. Andererseits – so habe ich gedacht – dürfte wohl auch mein Brief der Zensur zum Opfer fallen.

Aber nix da: am 12.01.08 um 14:06 Uhr hat sie ihn freigeschaltet. Da gebietet es einfach die Netikette (sie ist jung genug, um zu wissen, wie man so was schreibt), dass ich auch ihre Erklärung verlinke. Links wird sie dadurch nicht gerade, aber – und da kommt zu meiner Netikette ja auch noch hinzu: die – nach eigenen Angaben – „scharfen Worte“ sind gar nicht so dumm, sondern durchaus zu bedenken. Ganz im Gegensatz zu den Worten eines anderen Scharfmachers aus Wiesbaden ...

Werner Jurga, 15.01.2008

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