Hurra, Hurra, die Mimi, die ist wieder da …
Sie hat einem ja schon ganz schön gefehlt, die Mimi! Die Mimi Müller. Sie gehörte ja irgendwie dazu. Jeden Mittwoch im Duisburger Wochen-Anzeiger (WA): ihre Kolumne
Mimi meint
Und da ließ uns Frau Müller Woche für Woche wissen, was sie halt so meint. Über ihre Welt in ihrer Sprache. Und das war und ist nun einmal auch unsere Welt und unsere Sprache. Und wie das mit der Welt und der Sprache nun einmal so ist: sie gehören nicht einem allein, auch nicht einer – nicht einmal der einzigartigen Mimi. Nur sie kann über unser aller Themen in dieser ihr eigenen, aber doch irgendwie für unsere Ecke typischen Art und Weise schreiben. Diese kurzen, mitunter aber eben doch skurillen Argumentationswege – und vor allem: die Sprache. Oder besser: die Schreibweise. Die Sprache selbst ist ja so einmalig nicht. Aber sie schreibt halt auch in unserer Sprache. Gut, da gab es auch schon den einen und die andere. Aber erstens jede Woche eine Kolumne, und zweitens so haargenau der Sound unserer Ecke – wie gesagt: einzigartig! Sie merken schon:
Ich bin ein Fan
Aber bestimmt nicht der Einzige. Und sollten Sie auch zu dieser Sorte gehören, wird Ihnen nicht entgangen sein, dass seit geraumer Zeit „Mimi meint“ nicht mehr erschienen ist. Und die ganz harten Fans, also diejenigen, die keinen Text ausließen, wussten ja auch, dass Frau Müller erstens an die Waterkant (komische Sprache) umgezogen ist, und zweitens zuletzt gar nicht gut drauf war. Kein Wunder: das ist ja alles gut und schön mit dem Meer und so. Ich meine, so ab und an. Aber wenn Du zwischen Rhein und Aufruhr Dein Unwesen zu treiben gewohnt bist, dann kommst Du mit den Nordlichtern nicht so besonders zurecht. Jedenfalls nicht Tag für Tag. Haben die überhaupt Trinkhallen? – Keine Ahnung. Aber Kneipen haben sie. Ja, fragen Sie da doch einfach mal, ob Sie sich dazusetzen dürfen. An den Tisch … zum Verrücktwerden. Und jetzt stellen Sie sich mal so eine wie die Mimi Müller vor! Wenn die bei den sturen Fischköppen rumhängt – rein körperlich, während es die Seele nach Hause zieht. Und dann die Doppel-Flatrate: im Internet alles aus Duisburg abgrasen, und wenn sie dann so richtig wütend ist, zum Telefon greifen. So hat sie zum Beispiel im Büro des Oberbürgermeisters angerufen, erzählt sie in Ihrer ersten WA-Kolumne seit langem. Keine Ahnung, worüber Sie sich so aufgeregt hat.– Egal, sich über den OB zu ärgern, ist jedenfalls ein gutes Zeichen. Total normal! Und die SPD so allgemein, und der Clement ganz besonders, kriegen auch noch ihr Fett ab.
Abber wie kam ich gezz da drauf? Ach so, ja, daddich schon manchma dachte, daddet langsam Zeit wird, daddich widder inne Pötte und innen Pott komm. Sowatt kammann ja alles nich unkommentiert inne Welt stehn lassen!
Wie wahr!
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Und so ließ Frau Müller dem Gedachten Taten folgen. Und jetzt ist sie (endlich) wieder zu Potte gekommen … und in den Pott! Fest entschlossen. Letzten Mittwoch, am 13.08.2008, im Wochen-Anzeiger die klare Ansage:
Von jetzt an wird wieder zurückgelacht
Na, Gott sei Dank! Sie hat einem ja schon ganz schön gefehlt, die Mimi! Die Mimi Müller. Sie gehörte ja doch irgendwie dazu. Unsinn: sie gehört dazu!
Willkommen zu Hause, Mimi Müller!
Werner Jurga, 18.08.2008
|