Pikiertheit

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Die NRZ / WAZ Duisburg-West  hat am 23.08.2007 über eine öffentliche Versammlung des Rumeln-Kaldenhausener SPD-Ortsvereins am 21.08.2007 berichtet. Es ging um die Uerdinger Kraftwerkspläne; anwesend waren neben der SPD-Parteiprominenz, wie die Lokalzeitung unsere Kommunalpolitiker nennt, auch Mitglieder der Bürgerinitiative "Saubere Luft". BI-Chef Herbert Mommertz hat sich mächtig über - seiner Ansicht nach - “Vereinnahmungsversuche†durch die traditionell kohlefreundliche * SPD geärgert. Die NRZ / WAZ hat ihrem Bericht die Ãœberschrift gegeben:

Initiative ist pikiert über Umarmung

 

 Dazu mein Leserbrief:

               Pikiertheit dient nicht der Sache

Der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) „Saubere Luft“, Herbert Mommertz, ist „pikiert über die Umarmung“ durch die SPD. Im Ernst: das verstehe ich recht gut. Was ist passiert? SPD-Bezirksvertreter Manfred Krossa verkündet einen Beschluss, „ in der Sache zusammenzuarbeiten". Gewiss: man sollte den Partner vorher mal fragen! Nur: eine Bürgerinitiative (BI) ist dazu da, sich in der Sache Partner zu suchen.. Es stimmt zwar und ist für mich genauso unverständlich wie für Herrn Mommertz, dass die Gewerkschaftslobby in der SPD die Importkohle verteidigt. Doch hilft dieser Hinweis nicht weiter, ebenso wenig wie der, dass Ratsfrau Elke Patz letztlich eine andere Position zu Kohlekraftwerken hat als die BI. Frau Patz hat dies klipp und klar gesagt und macht folgerichtig deshalb in der BI auch nicht mit. Aber Elke Patz ist doch als Mitglied des Regionalrates wichtig für die „Saubere Luft“!

Doch Herbert Mommertz ist – wie gesagt: nachvollziehbar – sauer, lässt seinen Gefühlen freien Lauf und erklärt: „wir setzen uns mit diesen Damen und Herren nicht an einen Tisch!“ Ob er da wohl die anderen BI_Mitglieder vorher mal gefragt hat?! Nun, ich selbst sitze im SPD-Ortsverein „mit diesen Damen und Herren an einem Tisch“; da mag er wohl nicht mitmachen. Aber eine solche Bemerkung dient nicht der Sache der BI, ist im Ton vergriffen, und auch nicht ganz schlüssig. Denn zu der Versammlung der Rumelner SPD ist er Mommertz ja schon mal hingegangen.

 

Werner Jurga, 23. August 2007

Der Leserbrief ist am 25.08.2007 – nur unwesentlich gekürzt – in der NRZ / WAZ veröffentlicht worden. Ob deshalb oder trotzdem – die Rheinhauser SPD und die BI „Saubere Luft“ vereinbarten am 31.08.2007 eine Kooperation gegen das geplante Kraftwerk in Uerdingen, unabhängig von der grundsätzlichen Haltung des ein oder anderen Sozialdemokraten zu Kohlekraftwerken überhaupt.

 

* auch ich bin Mitglied der SPD und somit traditionell kohlefreundlich. Nur ist dieser Begriff bezogen auf meine Person gänzlich anders zu definieren.

 

 

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