Und nun lasst uns diese Debatte führen, die Frank-Walter heute Morgen begonnen hat. Viele werden uns helfen: Gesine Schwan. Grüße haben wir ihr schon geschickt. Sie hat ein schönes Buch vorgelegt: "Allein ist nicht genug". Es lohnt sich, sich das einmal anzugucken. Wir anderen haben auch Bücher geschrieben. Der Ottmar Schreiner hat in seinem Buch festgestellt, dass dies eine gespaltene Gesellschaft ist. Erhard Eppler hat festgestellt, man könne die Spaltung in Deutschland verhindern. Sigmar hat in seinem Buch festgestellt, wir dürfen keine Klassengesellschaft sein. Die Lale Akgün hat eine besondere Spaltung beschrieben und sich mit der Differenz zwischen Minarett und Dom auseinandergesetzt. Das Buch von Kurt und mir könnt ihr noch daneben legen.
Habt Angst vor denen, die nach dem Munde reden!
Es geht immer um ein und dasselbe: Die Sozialdemokraten machen sich Gedanken darum und schreiben darüber und sagen etwas dazu: Was können wir tun, damit der individuelle Lebensentwurf des Einzelnen möglich ist und das Ganze in einen vernünftigen Gesellschaftsentwurf eingebunden wird: Wie soll Deutschland weiter aussehen? - Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorge! Habt auch keine Angst vor denen, die Dinge sagen oder schreiben, die möglicherweise streitig sind. Habt Angst vor denen, die euch oder der Bevölkerung nach dem Munde reden, die nicht ehrlich über das sprechen, um was es eigentlich geht! Eine Debatte über den Weg zu den gemeinsamen Zielen, die Frank-Walter beschrieben hat, ist keine Schande für uns. Reibung erzeugt Hitze, aber auch Fortschritt. Man muss auch den Mut dazu haben, über die richtigen Dinge miteinander zu streiten, liebe Genossinnen und Genossen. Anschließend noch ein Glas Bier, dann ist das auch in Ordnung.
Franz Müntefering, Berlin, 18.10.2008 Redeauszug; vollständiger Text hier
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