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Thomas Mahlberg ist Vorsitzender der Duisburger CDU. Das ist erstens völlig unumstritten, und zweitens ist Herr Mahlberg auch in der Duisburg CDU scheinbar ziemlich unumstritten. Und deshalb schreibt das auch die Duisburger WAZ unter ein Porträtfoto:
Unumstritten: Thomas Mahlberg
Die CDU ist nämlich eine demokratische Partei. Auch in Duisburg. Darum ist man da nicht einfach mal so Vorsitzender. Nein: man muss sich extra wählen lassen! Und das nicht nur einmal; nein: ständig!
Kein Problem für Einen wie Thomas Mahlberg! Schon gar nicht im Superwahljahr, das jetzt, glaubt man dem Motto des CDU-Parteitags vom Wochenende, in seine heiße Phase geht. Und natürlich glauben wir das. Das ist doch völlig unumstritten.
Und darum, glaubt man dem Motto des CDU-Parteitags, wurden jetzt die Reihen geschlossen. Und auch dies glauben wir gern, zumal sie ziemlich fest geschlossen wurden, die Reihen. Denn der Duisburger WAZ zufolge setzten die Delegierten des Parteitags ein deutliches Zeichen und sprachen ihrem Vorsitzenden Thomas Mahlberg mit einem Traumvotum von 98,7 % (162 abgegebene Stimmen, 11 Enthaltungen) das Vertrauen aus.
Die NRZ Duisburg will dagegen auch noch zwei Nein-Stimmen registriert haben; ihr zufolge kam Mahlberg, der keinen Gegenkandidaten hatte, auf 92 Prozent der Stimmen.
Wollen wir mal nicht kleinlich sein! Ob nun 92 % oder fast 99 % - ein Traumergebnis ist es auf jeden Fall. Denn man darf ja nicht vergessen, dass es Ende März noch reichlich Ärger gegeben hatte. Ja, diesen März, also vor nicht einmal zwei Monaten, und zwar mit dem Nachwuchs, also der Jungen Union.
Aber der Genosse Vorsitzende, ach nee: der Parteifreund Vorsitzender muss es heißen – egal: Freund Mahlberg ist auch diesem delikaten Thema keineswegs aus dem Weg gegangen. Warum auch?
Schließlich war Thomas Mahlberg auch der Wirbel um die Junge Union und ihrem mittlerweile zurückgetretenen Vorsitzenden einige Worte wert. Mit Bedauern habe er, so Mahlberg, den Konflikt mit Stephan Krebs erlebt, den er zuvor doch stets unterstützt und geschätzt habe , berichtet die WAZ.
Nur mal so nebenbei: sollten Sie sich einmal – warum auch immer – zu einer Parteikarriere entschließen, seien Sie wachsam, wenn Sie unterstützt und geschätzt werden! Vielleicht werden Sie nur gestützt, weil Sie unterschätzt werden. Dann müssen Sie jedoch damit rechnen, alsbald geschasst zu werden.
Die Querelen in der Jungen Union, die zum Rücktritt des Kreisvorstandes der JU geführt haben (wir berichteten), ließ der Parteichef nicht unter den Tisch fallen. Er habe die JU und ihren früheren Vorsitzenden Stephan Krebs immer unterstützt. Doch trotz seiner Vermittlungsversuche in allen Auseinandersetzungen, habe Krebs sich uneinsichtig gezeigt und zum Schaden der Partei gehandelt, so die NRZ.
Die Partei geht nun mal vor!
Immer unterstützt worden und sich dennoch uneinsichtig gezeigt; ja, wo leben wir denn? Wer so etwas getan hat, das ist völlig klar, der hat – und das muss dann ein guter Vorsitzender auch einmal klipp und klar sagen - zum Schaden der Partei gehandelt.
Und ein guter Vorsitzender, das ist genau so klar, gibt dann natürlich ordentlich Kontra. Allein schon, um Schaden von der Partei abzuwenden! Und Thomas Mahlberg ist ein guter Vorsitzender. Und deshalb war es nicht erst jetzt der Parteitag, sondern schon Ende März der CDU-Kreisvorstand, der Herrn Mahlberg volle Rückendeckung gegeben hat.
Wofür, fragen Sie? – Nun ja, das ist nicht schön, zugegeben. Aber ich habe es Ihnen ja soeben dargelegt. Es musste nun einmal ein bisschen Power gegeben werden. Denn es ging ja schließlich darum, diesen halbstarken Parteifeind und seine Bande … - verstehen Sie. Da kommen Sie mit Samthandschuhen nicht weiter!
Da muss man auch schon mal, wenn wichtige Wahlen anstehen – parteiinterne Wahlen, geht Sie doch nix an! – ein paar Mitglieder verschieben. Fliegender Bezirk, Sie wissen schon. Nur ein paar Familienmitglieder und enge Freunde als Wahltouristen.
Wahlnomaden – schon das Wort finde ich unfreundlich. System Mahlberg - ja meinetwegen. Gelenkte Demokratie eben. Aber was will man machen?! Alles Andere hätte doch nur der SPD genützt! Logisch, dass man da als Parteichef in der Kritik steht. So ein Job ist ganz bestimmt nicht vergnügungssteuerpflichtig. Das kann ich Ihnen sagen! Was da mitunter für Feindbilder aufgebaut werden. Unglaublich. Und dann kommt noch so ein Parteienforscher und Jura-Professor an und sagt, was man darf und was nicht …
… Quatsch!
Okay, dieser Käse ist gelutscht. Die Partei brauchte Führung; sie hat sie nicht nur bekommen, sie hat sie auch bereitwillig abgenickt. Überlegen Sie doch nur einmal: Alles Andere hätte doch nur der SPD genützt!
Thomas Mahlberg hat auf dem CDU-Parteitag seine Leute gut auf das Superwahljahr eingeschworen, also auf den OB-Kandidaten Adolf Sauerland. Den bewundern übrigens auch die erwähnten jugendlichen Rotzlöffel. Richtig stolz waren und sind sie auf Sauerland.
Schade eigentlich, dass es so einen Krach geben musste … in der CDU. So gesehen hätte es doch eigentlich Alles so schön werden können! Es ist zum Heulen.
Aber es geht eben um die Partei und nicht um einen Einzelnen. Basta!
Zum Beispiel der Thomas Mahlberg, der hat gar nicht erwähnt - Superwahljahr hin, Superwahljahr her - dass er selbst auch kandidiert. Ja! Für den Bundestag!
So viel Selbstlosigkeit ist freilich von so jungen Schnöseln nicht zu erwarten. Die müssen noch viel lernen. Selbstlosigkeit zum Beispiel. Kann der Mahlberg. Der kann jetzt sogar auch Bundestag. Da ist der nämlich drin.
Wussten Sie gar nicht?! Macht nix; er irgendwie auch nicht. Ich glaube, der will da auch gar nicht wieder rein. Selbstlos eben. Und lernen will er! Noch mehr! Vielleicht kann er ja auch Dezernent?
Der Mahlberg. Ziemliches Cleverle. Da fällt mir noch eine Story ein …
… ein ander Mal.
Werner Jurga, 18.05.2009
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