Trompeter Brücke

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Die gute Nachricht vorweg. Die Stadt Moers teilt mir am 16.04.2009 mit:
der Förderantrag für den Straßen- und Brückenbau An der Cölve wurde im März 2009 an die zuständige Stelle der Bezirksregierung Düsseldorf versendet.
Damit sieht es so aus, als werde im Laufe dieses Jahres an gleicher Stelle eine neue Brücke gebaut, zumindest aber die jetzige abgerissen. Damit hätte dann eine Geschichte, mit der ich mich fast so lange befasse, wie ich hier lebe, ihr glückliches Ende gefunden.

Alles klar für eine neue Brücke

Es sieht auch so aus, als hätte ich im Januar 2008 meinen Mund etwas zu voll genommen. Es ging um die Trompeter Brücke; amtliche Bezeichnung: „an der Cölve“. Sie erinnern sich: ein marodes „Bauwerk“ – ganz in meiner Nähe, dem ich unwidersprochen eine „latente Einsturzgefahr“ unterstellt habe und unterstelle. Vollmundig erklärte ich: „Nächsten Winter geht und fährt kein Mensch mehr über diese Brücke. Dafür bürge ich mit meinem Namen!“ - Aber sie fuhren. Und es ist ja auch nichts passiert.
Den „Mund zu voll genommen“ würde ich nicht sagen; eher: die Backen aufgeblasen, aber nicht gepfiffen. Was natürlich auch den Tatbestand des Maulheldentums erfüllen könnte oder aber einer gewissen Naivität - geschuldet meiner Gutgläubigkeit und Gutartigkeit.
Zum einen hörte ich bereits im Februar 2008, also kurz nach Erscheinen der zitierten Kolumne, die Angelegenheit sei nun „in trockenen Tüchern“; zum anderen hatte ich wohl in dieser Sache eine regelrechte „Beißhemmung“ entwickelt. Denn die Brücke ist für die Kinder und ihre Mütter, die aus Bergheim kommen und zur Kita oder zur Grundschule in Trompet müssen, von gleichsam „strategischer“ Bedeutung. Keine Entschuldigung, nur eine Erklärung.

Erfolg für Bergheimer SPD

Immerhin machte „mein“ SPD-Ortsverein weiter Dampf. Im April 2008 fand die zweite Aktion an der Trompeter Brücke statt, nachdem die Genossen schon im Dezember 2005 demonstriert hatten. In eisiger Kälte.
Im letzten Dezember meldete sich mein Gewissen. Jawohl, so etwas habe ich, wenn auch in diesem Fall ein schlechtes. Ich erkundigte mich bei der Stadt Moers, wie es denn nun aussieht, und informierte darüber unter dem alarmistischen Titel „Vorsicht! Lebensgefahr!â€
Denn schon vor Weihnachten 2008 hatte es mächtig gefroren, was dem Zustand der Brücke weiter zugesetzt haben dürfte.
Ärgerlich war, dass das Bauvorhaben im Gerangel zwischen den Städten Moers und Duisburg zerrieben zu werden drohte. Jedenfalls lag jetzt eine Erklärung für das „Schneckentempo“ vor.
Im Januar 2009 brachte die Stadt Moers dann eine Pressemitteilung heraus, die von unseren Lokalzeitungen gebracht wurde, und in der es hieß:
Wegen des Grenzverlaufs wurde eine vertragliche Regelung zwischen Moers und Duisburg notwendig. Beide Städte haben sich nun geeinigt.
Von mir kam kein großes Hurra; denn mit den Jahren – und nach der oben erwähnten Pleite – werde selbst ich misstrauisch. Und auch unsere hiesige NRZ-Redaktion.

Der SPD-Ortsverein Bergheim war es vor zwei Wochen leid und beauftragte mich, noch einmal nachzuhören, was denn jetzt Sache ist. Das Resultat liegt vor (siehe oben), der Förderantrag beim Regierungspräsidenten ist gestellt. Zwar erst im März, aber immerhin. Nochmal: damit sieht es so aus, als werde im Laufe dieses Jahres an gleicher Stelle eine neue Brücke gebaut, zumindest aber die jetzige abgerissen.
Und für den Fall, dass doch irgendetwas dazwischen kommen sollte, - man ist ja ein „gebranntes Kind“ - formuliere ich jetzt - ich habe ja gelernt - etwas vorsichtiger:

Nächsten Winter fährt kein Mensch mehr über diese Brücke!

Werner Jurga, 19.04.2009

 

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