Vamos, Janssen !

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Vamos, Janssen !

"Es wird vor allem darum gehen zu helfen",

erklärte der Duisburger Oberbürgermeister anlässlich der neuen Städtepartnerschaft mit San Pedro Sula. Denn dort ist die Armut wirklich groß; San Pedro Sula liegt nämlich – und da hatte Mimi Müller den richtigen Riecher - in

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Honduras

Eingefädelt hat die neue Städtepartnerschaft der, der dafür zuständig ist, nämlich unser Kulturdezernent. Der Mann ist, wie ich verschiedentlich schon erwähnte, sowieso nur am Arbeiten.

Und dass es so einem anständigen Kerl in erster Linie um Hilfe für die Schwächsten der Schwachen geht, ist sowieso kaum zu bezweifeln. Warum sonst hätte er sich zunächst mal um eine Partnerschaft mit New Orleans bemüht – gerade dann, als der armen schwarzen Bevölkerung das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Halse stand. Aber da ist ja er ja leider abgeblitzt, unser barmherziger Kulturdezernent.

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Karl Janssen
Foto: Stadt Duisburg

Egal, so einer lässt sich in seinem Weltverbesserungsfimmel nicht von irgendeinem hergelaufenen arroganten Bürgermeister stoppen. Zumal Honduras ohnehin von vornherein das eigentliche Ziel unseres Nord-Süd-Beigeordneten war. Scheiß auf New Orleans; schon vor zwei Wochen konnte Duisburg die Aktion „Spielzeug für die Seele“ präsentieren.

Spielzeug für die Seele

Am 26.11.2007 berichtet die NRZ Duisburg von einem Aufruf: „Kindernothilfe, Deutsch-Honduranische Gesellschaft und Feuerwehr sammeln Spielsachen für arme Kinder in Duisburgs Partnerstadt (!) San Pedro Sula.“ Das konnten wir ja da noch gar nicht wissen.
Ja, so einer wie Janssen macht halt auch so richtig abgekochte Pressearbeit. Erst das Spielzeug für die Seele, jetzt so eine Art Vorvertrag, und nächsten Februar dann die ganz große Nummer: Duisburg hilft !

Da will man Gutes tun; schon kommen die Neider und nörgeln. In der WAZ vom 10.12.2007 fragt Willi Mohrs in seinem Kommentar „Was soll das?“: „Was soll eine Partnerstadt in Honduras? Hilfe für das arme Land wird als Begründung angeführt. Bleibt zu hoffen, dass diese tatsächlich Vorrang hat und nicht Vorwand ist für ,Dienstreisen` nach Südamerika.“

Kennt man ja schon, diese Pressekampagnen gegen unseren Mann der Internationalen Solidarität. Kennt man schon von seiner China-Reise. Macht ihm aber nichts aus. Hätte er sich aber anders verhalten, neulich in China, hätte er doch nur gewusst, dass die Hauptveranstaltung kein „optionaler“, sondern ein verbindlicher Termin war.

Und so eine Panne passiert dem Janssen ganz bestimmt nicht wieder, jedenfalls nicht in San Pedro Sula, nicht in Honduras. Da wird schon die Präsidentin der Deutsch-Honduranischen Gesellschaft ein strenges Auge drauf werfen. Die sagt einfach: „Angetreten!“ Die heißt nämlich Irene Janssen und ist Karls Gattin. Also:

Vamos, Janssen!

Auf nach Honduras! Am besten gleich weiter nach Brasilien. Oder mal was ganz Anderes: Südostasien. Mir ist es egal, ob Brasilien oder Südostasien. Fahren Sie da mal hin, lieber Herr Janssen! Da wächst nämlich der Pfeffer. 

Werner Jurga, 11.12.2007

 

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