31.10.2007

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Aus und vorbei. Die Show ist zu Ende. Keine Ballermänner mehr in Chinatown!
Denn die Angelegenheit ist geklärt, abgeschlossen sozusagen. Denn der Ältestenrat der Stadt Duisburg hat sich, wie die WAZ in ihrer gestrigen Ausgabe auf Seite 1 (Duisburger Teil) berichtet hat, „ausgiebig mit den Vorwürfen befasst, die ... gegenüber einzelnen Teilnehmern erhoben worden sind“. Und, wer hätte das gedacht - der Ältestenrat hat es herausgefunden – siehe da:

 Vorwürfe bei China-Reise unzutreffend

Na, da bin ich aber froh. Endlich hat dieses unerfreuliche Thema ein Ende gefunden. Der Ältestenrat wiederholt noch einmal sinngemäß, was der Verwaltungsvorstand auf seiner Pressekonferenz am 19.10. schon einmal zum Besten gegeben hat; diesmal nicht so giftig, etwas stilvoller, ist ja auch der Ältestenrat. „Er bedauert, dass diese Kritik in der Berichterstattung so einen Raum gegriffen hätte“, schreibt die so Angegriffene, die WAZ.

Was mich betrifft: ich bin wirklich froh. Bei der Konzeption dieser Webseite hatte ich mir vorgenommen, über ganz andere Dinge zu schreiben, als über so einen Kram vom Niveau untere Stammtischkante, siehe meine Seiten vom August und September oder meine „Oldies“. Aber, um mich nicht dem Vorwurf der Bigotterie auszusetzen, ich gebe ja zu, dass mir zum Start von jurga.de die Ballermänner in Chinatown ganz gelegen kamen. Gewiss haben sie dem Besucherzähler kräftig dabei geholfen, in Bewegung zu geraten. 

jurga.de

 Nun ist mir Eitelkeit völlig fremd; das ist so gar nicht meine Art. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, freut es einen doch, wenn man ein wenig Aufmerksamkeit findet. Es hat sogar schon feed backs gegeben. Keine besonders freundlichen, aber was will man erwarten: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
„Profilneurose“ meine ich, vernommen zu haben. – Abgesehen davon, dass ich meine gehört zu haben, wer es gesagt hat, gilt doch der Satz: ohne Profilneurose keine private Webseite! Ein anderer Einwand: es gebe in Duisburg-Rheinhausen nicht etwa nur Probleme mit zwei Dreckschleudern, sondern mit dreien. Okay, das hat was, das ist witzig.
Weiter hat es Klagen gegeben aus den Kreisen meiner türkischen* wie meiner sozialdemokratischen Bekannten. Ich würde schlecht über Türken schreiben bzw. meine eigene Partei schlecht machen. Leute, Leute! - Alle haben ein Recht auf Schnick und Schnack und Schabernack. Außerdem: Einzelpersonen oder Gruppen, die sich selbst nicht durch den Kakao ziehen können, haben ein Problem. Die müssen geholfen kriegen, in diesem Fall von mir. Und manchmal kann man den Eindruck gewinnen, dass Sozen oder Türken nicht gerade die Kings auf dem Gebiet der Selbstironie sind. Da helfe ich doch gern. Ich erinnere nicht genau wer, ich glaube ein deutscher Minister war es, der da sagte: „Ich liebe Euch doch alle, ich liebe alle Menschen!“ Da haben alle Menschen gelacht. Zurück zu meinen sozialdemokratischen und zu meinen türkischen Freunden - meine ich jetzt als zwei Gruppen; ich kenne auch türkische SPD-Leute persönlich, aber nicht so gut, und zweitens haben die sich auch nicht beklagt. Also, Ihr Lieben: ich werde das im November alles klarstellen, versprochen!

Und noch ein Versprechen: auf jurga.de kommt nichts mehr zu den Ballermännern in Chinatown. Ich wiederhole die erste Zeile: Aus und vorbei. Die Show ist zu Ende. Keine Ballermänner mehr in Chinatown!
Das ist eine Sonderseite im Oktober 2007, und der geht heute zu Ende. Mit politischer Satire geht es freilich weiter. Und neben den Dingen, die mich wirklich interessieren, wird auch das regionale, das Kommunale, das Lokale zu seinem Recht auf Spott kommen. Aber diese Story schlägt einem auf die Dauer auf den Magen. Für mich ist sie beendet! 

Kleines Nachwort für die jüngeren Leser: wir, die Leute so knapp über 50, also sagen wir mal z.B. Doris Janicki (you know, I´m a gentleman), Karl Janssen, Wolfgang Rabe und ich, wir hatten damals nicht so viele Programme, geschweige denn eigene Kindersender. Wir mussten gucken, was kam: die Serien Lassie, Fury und Flipper als Realfilme, die Augsburger Puppenkiste, aber es gab auch schon Zeichentrickfilme. Nur ganz wenige; ohne Computer war das nämlich ganz schön aufwändig, sprich: teuer, Zeichentrick zu machen. Und wenn dann mal was kam, haben wir alle uns das angesehen -  wir, die Leute so knapp über 50. Deshalb kennt jeder von uns das folgende Jingle (hieß damals noch: Erkennungslied):

Leider ist die Show zu Ende,
aber schon sehr bald
klatschen wir uns in die Hände
zu ... der ... nächsten ... Supershow mit
Schweinchen Dick
Keine Angst! Es kommt zurück!

  

Werner Jurga, 31.10.2007

 
* die Begriffe „türkisch“ bzw. „Türken“ benutze ich hier im ethnischen Sinne; Staatsbürgerschaften, ob nun die eine oder die andere oder beide, sind mir hier völlig schnuppe. Wörter wie „türkischstämmig“ oder „Migranten“ benutze ich grundsätzlich nicht so gern. Das Stämmige stinkt nach „Abstammung“, und immigriert sind ja nicht nur Türken. Ich weiß: Ihr sagt am liebsten „Migranten“; aber Freunde, glaubt das mal dem Siggi Jäger vom Diss: Wörter mit der Endung „ant“ oder „anten“ haben im Deutschen einen negativen Beigeschmack.

 

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