... irgendwann, dass nicht nur so eine Versager-Truppe wie die Bürger-Union, die, wie gestern gemeldet wurde, faktisch aufgelöst ist, auf rechtspopulistische Parolen setzt. Jetzt ist es soweit, dass dieser Bazillus auch die echte Christen-Union heimgesucht hat – hier in Duisburg. Spätestens seit Jahresbeginn, nach den Silvester-Ereignissen auf dem Hochheider Markt, roch es danach. Da kann sich die Homberger SPD noch so sehr mühen, da kann die Duisburger Sondertruppe „Jugendliche Intensivtäter“ noch so viel Erfolg haben, da kann die Bilanz des hessischen Maulhelden noch so beschissen aussehen: die Zeit ist auch in Duisburg reif für „harte Burschen“ vom Schlage eines Volker Mosblech. Für den nächsten Dienstag, den 15.01.2008 um 19:00 Uhr, lädt die Homberger SPD zu einer Bürgerversammlung in Hochheide ein. Im AWO-Treff (Ehrenstr. 18) spricht Jugendamtsleiter Thomas Krützberg über „die Situation der Jugendlichen in Hochheide“ und stellt sich anschließend der Diskussion der Anwohner. Auch ein „harter Bursche“? - Den Vergleich zwischen Mosblech und Krützberg überlasse ich Ihnen ...
und die SPD ?
Nun, werden Sie sagen, das ist ja wenig überraschend, Jurga, dass Sie diese Sache ausnutzen, um SPD-Reklame zu machen. Stopp, sage ich dann, ich habe dies nicht auf die Tagesordnung gesetzt; das war der Wahlkämpfer Koch und in Duisburg der Herr Mosblech. Ich habe mich mit diesem Themengebiet wiederholt befasst (siehe Liste unten), weiß Gott nicht, um Parteipropaganda zu machen (ist ja nachzulesen). jurga.de ist eine unabhängige Internet-Zeitung, wahrlich keine SPD-Zeitung; da würde sich wohl auch die SPD beschweren. Und mir wäre es auch nicht so Recht ...Beispiel eins: was Struck gestern über Koch gesagt hat, dass der sich nämlich über den Münchener U-Bahn-Überfall „von Herzen gefreut“ habe, das gehört sich für einen Spitzenpolitiker einfach nicht. Darf so einer nicht einmal denken. Ein politischer Satiriker dagegen darf zu bedenken geben: so ganz und gar ungelegen schien dieser schreckliche Mordversuch dem Herrn Koch nun auch wieder nicht gekommen zu sein. Der Parteivorsitzende nahm den Fraktionsvorsitzenden in Schutz; und griff die Union an – genau wie ich, nur ein bisschen anders. Unterschwellig solle der Eindruck erweckt werden, meinte SPD-Chef Kurt Beck gestern, die meisten derer, die so etwas tun, seien Ausländer; und dies sei eine „Schweinerei“. Blöd nur: die meisten derer, die so etwas tun, sind Ausländer. Schweinerei !
Aber so etwas – und Beck ist nur ein Beispiel passiert der SPD alle Jahre wieder mal. Die Wirklichkeit erlaubt sich einfach ein von der Partei nicht beschlossenes Aussehen, die Realität verhält sich außerhalb der Beschlusslage. Ob sie nun von der CDU vor sich her getrieben wird oder nicht: die SPD wird in jedem Fall ihre Migrantenpolitik zu diskutieren haben, ohne dabei Tatsachen zu leugnen, und ohne dabei ausländerfeindlichen Stimmungen auch nur einen Millimeter entgegen zu kommen.
Werner Jurga, 13.01.2008
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