Der Bolsche-Bush

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

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Ich will ehrlich sein, ich habe diesem Herrn nie so richtig über den Weg getraut. Ich räume auch gern meine Neigung ein, politische Ereignisse dahin gehend zu kommentieren, dass ich alles im Grunde vorher schon gewusst habe.
Aber in diesem Fall ist alles anders. Das schlägt dem Fass die Krone aus. Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen; das kapiere ich jetzt noch nicht wirklich. Ich kann es nicht fassen!
Was dieser Bush sich einbildet! Regiert acht Jahre lang am rechten Rand – und jetzt dies. Kurz vor Ende seiner Amtszeit reißt er hämisch die Maske runter.

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Der amerikanische Präsident,
hier noch lächelnd vor der US-Flagge

Aber so kennt man sie ja: Tarnen, Täuschen, Einschleichen – und dann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein scheint: erbarmungslos zuschlagen. Ein Kommunist halt.
Noch mal: das habe ich nicht vorher gesehen, das hätte ich gerade von diesem Bush nie und nimmer gedacht.

hier Bushs Parteibuch

US-Regierung verstaatlicht Großbanken

Der US-Präsident ein kommunistischer Top-Agent – das ist natürlich für den Kapitalismus weltweit der Super-GAU. Keine Frage: der Kapitalismus hat in sich selbst eine gewisse Störanfälligkeit. So will ich zum Beispiel gar nicht behaupten, dass diese sog. „Immobilienkrise“ auf der anderen Seite des großen Teiches von den Bolschewisten eingefädelt wurde.
Was ist passiert. Ein paar Hypotheken wurden „faul“; ja mein Gott, ein paar Kredite konnten nicht bedient werden. So etwas kommt vor. Wenn es gleich den Kapitalismus ins Wanken brächte, dass ein paar Amis sich mit ihrem kleinen Häuschen übernommen haben … dann hätten die Kommunisten den Kalten Krieg aber mehrmals hintereinander gewonnen. Wie oft die bei uns nicht pünktlich zahlen konnten. Lachhaft!

Da ist aber noch niemandem etwas aufgefallen, wie gesagt: auch mir nicht. Sicher, komisch kam es mir schon vor, dieses Gerede von einer „Immobilienkrise“. Dann haben die mit ihrem Kapitalismus pur halt eine Immobilienkrise, habe ich mir gedacht – na und?!
Hätte uns ja nicht interessieren müssen, wir haben nämlich die Soziale Marktwirtschaft. Die Mehrheit des Finanzsektors ist in öffentlicher Hand. Auch als die kleine IKB wackelte, der klare Beleg: unsere Landesbanken werden mit so einem Missmanagement fertig. Als später auch eine Landesbank nach der anderen Bankrott ging oder dem Bankrott sehr nahe war, gut, spätestens da hätte es mir dämmern sollen: hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Hier läuft eine ganz linke Sache!

Agent Bush kappt unseren Lebensnerv

Wann immer es gewesen sein mag, dass die andere Seite sich dazu entschlossen hatte, die amerikanischen Hypothekenprobleme zum Gegenstand ihrer Großoperation zu machen – eine inzwischen müßige Frage, klar war: die Zeit drängte. Ihr Top-Spion würde zum Jahreswechsel von der Schaltzentrale der Macht weichen. Es wurde Zeit zum Angriff auf den Lebensnerv der westlichen Welt. Bush hat sich zwar durchaus gut darin bewährt, Ansehen und Einfluss der USA überall auf der Welt deutlich runterzufahren. Aber das Ende seiner Operationszeit soll auch das Ende des amerikanischen Kapitalismus überhaupt werden.
Bush geht einfach hin und verstaatlicht Banken! Zwei Großbanken, und nicht irgendwelche: die beiden größten US-Hypothekenbanken (!), bei denen die meisten US-Hausbesitzer in der Kreide stehen. Fannie und Freddie heißen sie (Tarnnamen?). So ein nettes Paar, vom Bolsche-Busch gefressen. Das trifft wirklich den Nerv des Finanzkapitalismus:

Die Finanzkrise in den USA schlägt immer höhere Wellen und droht, die Weltwirtschaft in ihren Sog zu ziehen, berichtete Wilfried Beiersdorf gestern in der WAZ und kommentierte:
Das Finanzdesaster, das auch hierzulande viel zu lange als ein Ereignis im fernen Amerika abgetan wurde, geht vielmehr in seine nächste Runde. Und es wird auch bei uns zunehmend Auswirkungen zeigen … Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten können z. B. auch für sinkende Gewinnanteile bei Lebensversicherungen sorgen und so manche Altersvorsorge über den Haufen werfen … Es droht ein Domino-Effekt mit nicht absehbaren Folgen.

Jetzt – nach diesem Agenten-Coup der anderen Seite - könnte uns eigentlich nur noch einer retten: die nackte Kanone Leslie Nielson, der Spezialagent einer Spezialeinheit. Aber, ohjott ohjott, genau jetzt wird sein erster Polizist wieder einmal auf die Anklagebank gezerrt. Glauben Sie da etwa an einen Zufall?

Werner Jurga, 09.09.2008

 

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