Schnell ran an die Fleischtöpfe!

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Zunächst die Vorspeise bitte

 

Heute vor einer Woche berichtete die NRZ Duisburg, der Stadtkämmerer sehe Duisburg von der Finanzkrise nicht betroffen, und ein Sprecher der städtischen DVV halte eine „Festgeldeinlage“ „seiner“, nein: unserer Gesellschaft durch einen Einlagensicherungsfonds für abgesichert.

”Einlage bei Lehman sicher”

In einem Beitrag, der tatsächlich nicht meiner – nicht Sorgfaltspflicht, sondern – Sorgfaltskür gerecht geworden ist, stellte ich nicht nur zutreffend fest, dass Zig Millionen verballert wurden, sondern präzisierte ganz unzutreffend, mindestens 21 Mio. Euro seien weg. Ich hatte blödsinnigerweise einen Prozentwert von 30 völlig falsch bezogen. Aber ich kann dies ja hier präzisieren. Ich bin sicher, dass das ganze Geld, also 30 Mio. Euro, verschwunden ist.

In privater Korrespondenz schreibt mir ein Kommunalpolitiker:
So kann z. B. die DVV als Tochtergesellschaft der Stadtwerke das Stadtfenster bauen - mit einer wiederum untergeordneten Tochtergesellschaft in Form einer GmbH, deren Namen bislang noch niemand gehört hat. Dasselbe läuft beim IMD, bei DuisburgSport, bei den WBD, und, und, und...
Sauerland schichtet Kohle um, indem er mit den "Privaten" Verträge abschließt, die sozusagen einer Lizenz zum Geld Drucken gleich kommen, und die Kohle fließt von der Stadt an Privat. Über die "private Verwendung" entscheidet wieder Sauerland. Alles klar?

Ein anderer Lokal-Promi hat, so ist das in einer Demokratie, eine andere Meinung:

”Wir werden alle von Volltrotteln geführt”

Was ich für wahrscheinlicher halte ist, dass diese CDU-SPD-Mischpoke von einer Verlegenheit in die andere taumelt, von einer Verdrehung in die nächste und inzwischen niemand mehr weiß, wie da raus kommen. Wir werden alle von Volltrotteln geführt.

Wie bitte? Sie glauben mir nicht? Ich verstecke mich hinter erfundenen Zuschriften, weil ich mich nicht traue, derartige Äußerungen selbst zu machen? – Also ganz abgesehen davon, dass dies juristisch irrelevant ist, Sie dürfen es auch von mir selbst hören, bitteschön: wir werden alle von Volltrotteln geführt. Von Nichtsnutzen, die nichts können außer Gespräche führen, die kleinen Raffkes ...

Womit ich selbstverständlich nicht den in der ersten Zuschrift erwähnten Oberbürgermeister meine. Das wäre nämlich wirklich judikabel. Und Herr Sauerland erstattet ja auch schon mal Strafanzeige. Herr Sauerland war bislang wegen einer Ägyptenreise auch noch nicht in der Lage, meine Fragen zur Finanzkrise zu beantworten.

Nein, mit „Volltrottel“ waren, so verstehe ich die Zuschrift, Menschen gemeint, die einer „CDU-SPD-Mischpoke“ angehören. Keine Ahnung, wer gemeint sein könnte.
Der WAZ-Chefredakteur Gerrits, der davon ausgeht, dass an der Geschichte von den verschwundenen Millionen nichts dran ist, was ich ohne weiteres hätte erkennen können, wenn ich den NRZ-Artikel bis zu Ende gelesen hätte, befasst sich in seinem heutigen „Wochenrückblick“ mit

Gebühren & Gehälter

Er kommt auf ein „Wechselkarussell bei der Gebag“ und fragt sich, „warum sich die Gebag überhaupt eine teure Doppelspitze leisten muss (und kann). Warum dieser ,Wasserkopf`?“ – Tja, warum wohl?

Duisburger Zitronen

Vielleicht weil die städtischen Gesellschaften jetzt noch schnell ausgepresst werden müssen wie Zitronen,
bevor ans Licht kommt, wo welche Gesellschaft welches Zockerpapier erworben hat.
Bevor ans Licht kommt, dass die DVV doch leider keine Kohle für das „Stadtfenster“ hat.
Bevor klar wird, dass die Gebag-Häuser auf dem Kasernengelände (Bild) nicht nur deshalb nicht gekauft werden, weil man da eigentlich nicht drin wohnen möchte. Wie man heute so sagt: nicht wirklich. Sondern auch deshalb, weil sowieso keine Hypotheken mehr abgeschlossen werden.
Bevor, bevor, bevor … wir warten mal ab, was der OB antworten wird.

Die neue Theorie der einzigartige Leere   gilt eben nicht nur für die vielen Kunden der vielen Gesellschaften, sondern wird auch die treffen, die sie verwalten. Und deshalb, jawohl deshalb gilt:

Bevor alles weg ist:
Schnell ran an die Fleischtöpfe!

Des weiteren gilt das, was mir noch jemand Anderes mitgeteilt hat:

Unabhängig davon finde ich es wichtig, dass die mit dem Duisburger "CBL"-Geschäft verbundenen Risiken oder Belastungen öffentlich gemacht werden. Meine Online-Suche war alles Andere als ergiebig. Eher wäre "ein Mantel des Schweigens" zu vermuten. Oder das Vertragswerk ist wirklich so, dass hier in Duisburg niemand durchblickt, einschließlich Ihres Genossen Stadtkämmerers.

Werner Jurga, 04.10.2008

 

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