Wahl-O-Mat

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

„Man weiß ja gar nicht mehr, was man wählen soll“, klagte der kleine Mann von der Straße, der durchaus auch schon mal eine große Frau sein kann. Er hätte auch fragen können, wen man wählen soll – wenn er denn gekonnt hätte, was ihm allerdings auch nichts genutzt hätte. Hätte, hätte, hätte …
Hätte der kleine Mann jedoch gewusst, dass es ihn gibt – nicht erst jetzt, sondern seit Jahren -, hätte er eine Sorge weniger gehabt. Denn er weiß Rat. Er sagt kleinen Männern, großen Frauen und mittleren Anderen, was sie wählen sollten, wenn … - wie soll ich das jetzt erklären?
„Man weiß ja gar nicht mehr, was man wählen soll“ unterstellt, dass man sehr wohl weiß, was man denkt – vermessen genug!, dass man sich nur jetzt gerade mal nicht so 100%ig im Klaren darüber ist, was die „Anbieter“ im einzelnen so ganz genau im Angebot haben. Doch das muss nicht sein; denn es gibt doch ihn, den Wahl-O-Mat, und zwar hier.
 

Fragen Sie doch den "Wahl-O-Mat"!

Die Bundeszentrale für politische Bildung ist so freundlich und stellt unsereins seit gestern den Wahl-O-Mat zur Verfügung. Schon damit jede und jeder Einzelne von uns weiß, wen oder was er wählen soll. Wenn man das so sagen darf, d.h. man darf es so vermutlich nicht; denn

Der Wahl-O-Mat ist keine Wahlempfehlung,
sondern ein Informationsangebot über Wahlen und Politik.

Es geht eben – und dafür ist die Bundeszentrale da – um politische Bildung. Wir wissen, was wir wollen (okay, das hatten wir schon), und jetzt müssen wir nur noch wissen, ob die Partei x oder y das auch will oder eben nicht. Damit auch jeder Kunde beim richtigen Anbieter landet! Wie im richtigen Leben: der Markt weist aus, was bleibt und was verschwinden muss.
Sicher, da muss man Abstriche machen; denn wenn es ganz so einfach wäre, bräuchten wir ja keinen Wahl-O-Mat. Ich zum Beispiel wäre eigentlich für Reichtum für alle (okay, das gibt´s), aber den dann nicht auch noch besteuern (gibt´s leider nicht), auf jeden Fall Steuern runter (gibt´s), Staatsverschuldung runter (gibt´s oft), Rentenbeiträge runter, aber Renten rauf, für den Weltfrieden, aber gegen das Böse in der Welt. Also, wenn Sie so wollen, ganz normale Ansichten.

Eigentlich. Uneigentlich kommt man so selbstverständlich nicht weiter, nicht einmal mit dem Wahl-O-Mat. Da ist nämlich zu klaren politischen Statements ein Ja oder Nein gefragt – oder ein Neutral oder Überspringen. Und die ganze Chose 38 mal.
So, und ich habe das gerade auch gemacht. Glauben Sie es mir oder lassen Sie es: ohne ein gewünschtes Ergebnis anzustreben, habe ich in einem Affenzahn 38 mal geklickt.
Und jetzt habe ich den Salat: es sieht so aus, als stünde die Linkspartei bei mir an erster Stelle. Blöd. Aber schauen Sie mal ganz genau hin: der Balken für die SPD ist ganz genau so lang. Die Linken stehen nur wegen des Alphabets vorn. Da habe ich aber noch mal Schwein gehabt.

Werner Jurga, 05.09.2009 

Wahl-O-Mat

Mein Resultat nach 28 Clicks in High Speed:
warum eigentlich nicht Rot-Rot-Grün?

 

[Jurga] [Home] [März 2010] [Marxloh stellt sich quer] [Februar 2010] [Januar 2010] [2009] [Dezember 2009] [November 2009] [Oktober 2009] [September 2009] [August 2009] [Juli 2009] [Juni 2009] [Mai 2009] [April 2009] [März 2009] [Februar 2009] [Januar 2009] [2008] [2007] [Kontakt]